Aqua Sonora – Das geheime Logbuch der Ohronat*innen

Ich liebe diese offenen, prozessorientierten Formate, in denen Räume für maximale Kreativität und Selbstwirksamkeit entstehen. Räume in denen Kinder sich frei bewegen können, forschen, gestalten, kommunizieren, erfinden…..
…und die 16 Kinder im Programm Aqua Sonora haben alles gegeben um diese Räume voll zu nutzen.

Alle an Bord!
16 Kinder im Alter zwischen 8 und 13 Jahren gingen an Bord des Kulturbootes „Zukunst“.
Nachdem alle ihre Lifejackets angezogen hatten und der Kapitän die drei wichtigsten Bordregeln erklärte:
1️⃣ Unfälle sind verboten.
2️⃣ Wir sitzen alle in einem Boot.
3️⃣ Wer es besser weiß, macht es selber.
begann die Expedition mit einem Mini-Aquarellkurs.
Farben, Wasser, Bewegung
Die Kinder mischten Wasser und Farbe, ließen Pigmente fließen, mischten Lieblingsfarben und schufen leuchtende Hintergründe – visuelle Einstimmungen auf das, was noch kommen sollte.
Expedition der Ohronaut*innen
Dann wurde im Logbuch der Ohronaut*innen gelesen – der Einstieg in die Welt des Hörens:

Ausgestattet mit iPads und der App Koala Sampler zogen kleine Teams los, um ihre akustischen Schätze zu suchen.
Und sie fanden sie:
Flusswasser, Kettenrasseln, Wasser aus Eimern, Knarzende Schiffstüren, Schritte auf dem Holzdeck.
Stimmen, Wellen, Glocken, Tropfen.
Innerhalb weniger Minuten füllten sich die Klangpads – jedes Geräusch wurde zur Entdeckung.
Konzentriert forschen, frei gestalten

Dann begann die eigentliche Klangarbeit.
Jedes Team wählte drei bis vier Lieblingsklänge aus und begann zu experimentieren:
Effekte, Filter, Tonhöhen, Wiederholungen – alles wurde probiert.
Mit einer Ernsthaftigkeit, die berührend war: hochkonzentriert, aufmerksam, völlig im Flow.
Die Kinder hörten, veränderten, nahmen neu auf, sicherten ihre Sounds und beschrifteten sie sorgfältig.
Sie wurden zu Klangforscher*innen – technisch versiert, aber vor allem kreativ denkend.
Geschichten im BookCreator
Im Anschluss ging es in die narrative Phase:
Die Klänge wurden an den BookCreator gesendet – und das Logbuch stellte die entscheidende Frage:
„Wen hörst du da? Beschreibe dieses Wesen! Wir wollen alles wissen! Wie heißt es? Wo lebt es? Wie sieht es aus? Zeichne es gerne. Welche Geschichte erzählt es dir? Schreib die Geschichte auf, oder sprich sie ein. Füge gerne Fotos von der Lebenswelt deines Wesens ein!“
Jetzt entstanden die unterschiedlichsten Geschichten:
- fantasievolle Soundmärchen,
- dokumentarische Klangtagebücher,
- poetische Miniaturen und Lebensgeschichten.
Der BookCreator bot alles, was dafür nötig war:
Kinder konnten sprechen, schreiben, malen, Fotos einfügen und so ihr eigenes interaktives Klangbuch gestalten.
Ein Format, das sich perfekt eignet, um analoge und digitale Kreativität zusammenzuführen.
Von Farben zu Wesen
Nach der digitalen Phase ging es zurück an die Aquarelle.
In einem zweiten Mini-Art-Kurs zeichneten die Kinder ihre Klangwesen in die farbigen Hintergründe hinein:
Gestalten aus Farbe, Wasser und Fantasie – als sichtbares Echo ihrer gehörten Welten.
Natürlich auch: echte Floßzeit
Und da wir uns auf einem Boot befanden, musste ja auch die Fahrt erlebt werden, am Anleger der Spielplatz genutzt werden und alle durften natürlich auf der Rückfahrt auch mal selber Kapitän*in sein.
Nach einer zweistündigen Erlebnisdichte gingen alle happy von Board. Dann kam Gruppe zwei, und alles startete noch einmal so von vorn.
„Unser Sohn kam heute nach dem Workshop ganz beschwingt nach Hause.
Vielen Dank! Was für ein tolles Angebot!“ – Elternrückmeldung
„Aqua Sonora“ war kein Workshop, sondern ein Resonanzraum. Ein Tag, an dem Kinder nicht nur gehört haben – sondern geantwortet.
Danke an Joy Lohmann und die Zukunst für die bereichernde Zusammenarbeit, an das Kindermuseum Zinnober für die tolle Kooperation und an die Hörregion Hannover für die Unterstützung.